WAVES
Unsere aktuelle Reihe PALÄSTE DER ANGST, in die das Projekt WAVES eingebettet ist, blickt auf gesellschaftliche Ängste und erkundet das Potential einer künstlerischen Auseinandersetzung mit ihnen. Wie können wir mit dieser Angst umgehen und wer fürchtet sich noch? Unser Bedürfnis nach Good News, Solidarität und gemeinsamen positiven Erlebnissen ist groß. Deshalb suchen wir in dieser Reihe nach Strategien, die uns innerhalb eines kritischen Kosmos eine positive Haltung erlauben.
In WAVES legen wir den Fokus auf unseren Umgang mit der Angst vor einer Krise. Wir blicken in dem Stück in eine Ungewissheit in der Zukunft und befinden uns direkt nach einem Ereignis, das wir gerade überwunden haben. Es könnte nach einer Flut, einer Welle sein. Eventuell passiert es wieder, aber es ist nicht sicher. Diese Unsicherheit und das Erlebnis des
gerade überwundenen lassen uns über Möglichkeiten der Bewältigung und unsere Verletzlichkeit nachdenken. Denn wir fürchten uns. Vor denen, die rücksichtslos vereinnahmen, mit denen, die sich unschuldig verausgaben – vor denen, die gewaltvoll weiter gefährden, mit denen, die machtlos in den Widerstand treten – vor denen, die privilegierte Deutungshoheit ausüben, mit denen, die mehrfach zurückgedrängt werden. Wir fürchten uns vor der Angst und ihren Auswirkungen.
Wie sinnvoll ist es, den Kopf in den Sand zu stecken und nicht hinzublicken? Ein Loch zu graben und in der Angst zu verschwinden? Was können wir verändern, wenn wir in der Angst versinken?
Und wie qualvoll ist es Mauern zu bauen? Wände, die vermeintlich bis in den Himmel ragen und in der menschlichen Seelenarchitektur noch mehr Schnitte hinterlassen? Fragen nach Trennendem statt Verbindendem eröffnen und Angst viel mehr schüren als lindern?
Ein vermeintlicher Wasserrohrbruch im Theater bringt uns dazu, über unsere Strategien im Umgang mit unserer Angst nachzudenken und unsere Handlungsmöglichkeiten zu überprüfen. Die Erzählung einer Langzeitperformance zweier Performenden, die je ein Loch graben und eine Mauer bauen, über Generationen hinweg, begleitet uns durch das Stück WAVES und dient als Ausgangspunkt einer dramaturgischen Reise hinein in ein Loch und hinauf auf eine Mauer. Was finden wir dort? Liegt in diesen beiden abgrenzenden Mechanismen der Kern der Angst? Wie verändern Löcher und Mauern unsere Sichtweisen auf Ereignisse? Wie verändern sie uns?
Ein Stück von und mit:
Isabelle von Gatterburg, Heiko Giering, Juan Felipe Amaya Gonzalez, Heinrich Horwitz, Max Kirks, Paula Kohlmann, Nicki Liszta, Paulina Mandl, Rocío Marano, Rebecca Moltenbrey, Natascha Moschini, Sezin Onay, Franziska Stulle, Emma Sulz, Tom Unthan
In Kooperation mit dem Theater Rampe. Unterstützt durch die Stadt Stuttgart, das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden Württemberg und den Landesverband Freier Theater Baden Württemberg, Landis & Gyr Stiftung.